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Chronik |
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Wie kam es zum Neubau der Herz-Mariae-Kirche? |
Der Gedanke, auf der Siedlung hinter der Grube eine Herz-Mariae-Kirche zu bauen, geht auf ein Gelübde zurück, das Siedlerfrauen auf der Höhe des 2. Weltkrieges gemacht haben. Offenbar unter dem Eindruck der Weihe der Welt an das Unbefleckte Herz der Gottesmutter durch Papst Pius XII. im Jahre 1943 kamen sie zu Herrn Pfarrer Eckhard und erzählten, sie hätten gelobt, auf der Siedlung eine Kapelle zu Ehren des Unbefleckten Herzens Mariae zu bauen, falls St. Ingbert von der Zerstörung bewahrt bliebe. Pfarrer Eckhard drückte damals seine Freunde über ihre edle Gesinnung aus und über ihre Liebe zur Gottesmutter wie zu ihrer Heimat und sagte, er würde sich ihnen anschließen und ihr Gelübde zu dem seinigen machen. |
Schon begannen die Frauen zu sammeln und von ihren Sammelgeldern konnte Pfarrer Eckhard nach der Währungsumstellung von den Erben Bernhardt einundeinhalb Morgen - die Hälfte des Bauplatzes, des ehemaligen Spielplatzes des Ende der zwanziger Jahre gegründeten Fußballclubs "Ingobertia" kaufen. Diese Sammelgelder ermöglichten es, am 9. Februar 1951 noch die andere Hälfte des Bauplatzes um 300.000 Franken von Herrn Studienrat Dr. Brengel zu erwerben. |
Die Siedler hofften nun bald in ihrer Mitte das Haus Gottes zu haben, nachdem über 800 Katholiken in ihrem Bezirk wohnten und der Weg zur Pfarrei St. Hildegrad für nicht nur zu weit, sondern bei dem abschüssigen Gelände besonders für die älteren und kränklichen Bewohner beschwerlich und vor allem im Winter gefährlich war. Doch da kam das vordringlicher erscheinende Projekt der St. Pirminiuskirche auf dem Gelände hinter dem Kreiskrankenhaus auf dem Rabenstein, wo sowohl von Privaten viel gebaut wurde und der Kettlerverein sein umfangreiches Programm - im ersten Bauabschnitt 116 Häuser - zu verwirklichen gedachte. |
Als dann die St. Pirminiuskirche fertiggestellt war und Herr Pfarrer Egli im November 1954 sein Haus bezogen hatte, gingen sie an die Vorbereitung des Kirchenbaues auf der Siedlung. Doch noch einmal ergaben sich Schwierigkeiten, weil infolge des ausgedehnten Wohnungsbaues im Schmelzerwald und des für die ständig wachsende Expositur St. Franziskus unzureichenden Klosterkirchleins dort ebenfalls ein Neubau einer Pfarrkirche dringend notwendig geworden war. Schließlich genehmigte die Bischöfliche Behörde den gleichzeitigen Bau der beiden Kirchen, die im Frühjahr 1956 begonnen wurden. Kräftig hat die Regierung des Saarlandes das Vorhaben unterstützt und auch die Stadtverwaltung stand mit viel Verständnis zur Seite. |
Der Kirchenneubau auf der Siedlung war kein Luxus - wenn auch der erste Gedanke auf ein Gelübde zurückgeht - seelsorgerliche Notwendigkeit. Die Siedlung, zu Beginn der nationalsozialistischen Aera errichtet, führt schon immer ein Eigenleben - getrennt vom Gros der Pfarrei durch die Grubenanlage - und bedarf eines religiösen Mittelpunktes, um so mehr als das obere Josefstal, infolge der Neubauten der Grubensiedler in der Laabdell und am Rischbacher Rech, mehr und mehr an die Siedlung heranrückte. Diese Erwägungen haben die Bischöfliche Behörde bewogen an die Errichtung einer eigenen Seelsorgestelle zu denken. |
Die Mariensäule |
Im Rahmen des Diözesanjugendtages am 8./9. Mai 1955 wurde die von der Jugend der drei Saardekanate gestiftete Mariensäule eingeweiht. Die Jugend der Diözese Speyer hat es sich zur Aufgabe gemacht, in den Orten, in denen sie sich als junge Gemeinschaft getroffen hat, etwas bleibendes zu schaffen. |
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10 Meter Höhe beträgt die nach oben konisch zulaufende Kies-Eisenbetonsäule mit kelchblattähnlichen Abschluss (in den fünf herausragenden Teilstücken sind Beleuchtungskörper angebracht). Auf diesem Säulenschaft ruht die 2,30 Meter große Statue, die aus Terrazzo, Duramit und Weißzement hergestellt ist. Die Gesamthöhe der Säule beläuft sich also nahezu auf 12 Meter. |
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Die Marienstatue ist ein Entwurf des jungen Homburger Künstlers August Deppe, der in St. Ingbert kein Unbekannter ist - auch die Fenster und der Josefsaltar von St. Pirmin ist sein Werk. Die überlebensgroße Madonna ist stark stilisiert. In der Ornamentierung des Gewandes, ebenso wie in den Gesichtszügen, der Haartracht und der Krone. Dennoch wirkt die Statue nicht eintönig flächig, ebensowenig erscheint sie als starrer Block. Die maßvolle Durchmodellierung, die klare und belebte Konturen zieht, verhindert dies. Antlitz und offene Hände machen die Idee der schützenden und segnenden Muttergottes sichtbar. |
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Der Platz ist gut gewählt. Weithin sichtbar, von Rohrbach, Bahnhof und Josefstal, das gesamte Stadtbild beherrschend. |